Donnerstag, 15. Mai 2014

Faire Unternehmensführung x 3

Bei Christian Holzers monatlicher Radiosendung Fair-Play (http://www.radiofabrik.at/programm0/sendungenvona-z/fair-play.html) waren zuletzt eine Unternehmerin und zwei Unternehmer zu Gast. Eine Zusammenschau ihrer Führungsqualitäten und – philosophien mit Bedacht auf vertrauensvollen, unterstützenden, zielgerichteten, sozial nachhaltigen Umgang lesen Sie im folgenden Beitrag:

Karl Lorentschitsch hat 1978 die Computerfirma "Computercenter Lorentschitsch GmbH" mit Firmensitz in der Stadt Salzburg gegründet und verzeichnet derzeit 24 Mitarbeiter. Er hält viel von CSR, also vom verantwortlichen Wirtschaften und hat dies in seiner 36-Jährigen Führungslaufbahn eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Besonderes Anliegen ist ihm die Lehrlingsausbildung (er ist im WKS-Beirat tätig) Karl Lorentschitsch nimmt auch schon einmal Lehrlinge auf, bei denen die Biographie vielleicht nicht so rund verlaufen ist. Der Blick auf lange Zusammenarbeiten ist ihm wichtig. Ein hoher Anteil an Spaß und Lebensfreude prägt die Arbeit aller im Unternehmen.

„Ich habe gerade am Anfang, als ich schon einige Mitarbeiter hatte, von außen immer wieder gehört: Karl Du musst strenger sein, Du musst Deine Mitarbeiter antreiben…“. Aber ich habe mich an die drei H’s in der Führung gehalten: „Herz, Hirn und Hausverstand“.

Die Mitarbeiter brauchen natürlich Anleitung. Ich habe mich immer mit den Mitarbeitern zusammen- und auseinandergesetzt (offen und ehrliche Gespräche), wir diskutieren immer über mehrere Wege und ich lasse den Mitarbeitern auch Entwicklungsspielraum. Um diese Menschen zu erreichen muss man Zeit investieren, man erhält aber Spitzenmitarbeiter. Wir haben Führungskräfte in der Firma, die zwei Jahre harte Arbeit (Zeit und Nerven) in der Lehrzeit bedeutet haben. Ich kann nur jedem empfehlen, dass er sich diesen schweren Weg antut.“


Der charismatische Unternehmer Anton Vormair hat 20 Jahre lang das Sicherheitsunternehmen S.O.T. (Hofkirchen/OÖ) aufgebaut. Im Alter von 30 Jahren hat er sich vorgenommen mit 50 auszuchecken. Genau das hat der 50-jährige Oberösterreicher nun getan. "Heute hat der Herzenschef vor dem Vollgaschef die Oberhand", sagt Anton Vormair, der gerade das Buch "ausgecheckt" - Vom Firmengründer zum Marktführer, zum Umsteiger - ein Herzensweg veröffentlicht hat.

„Vertrauen in dich selbst, losmarschieren und einen Schritt nach dem anderen zu setzen ist entscheidend dafür, Ziele wirklich zu erreichen.
Generell ist es wichtig, Freunde und Familie zu haben, die hinter einem stehen. Ich habe einen Lehrherrn gehabt, der mir viel Vertrauensvorschuss gegeben hat, das war wichtig, dass Arbeit mit Herzblut wachsen konnte. Genauso professionell wie ich Marktführer geworden bin, habe ich mich auch auf mein Auschecken vorbereitet. Ich habe einen Mitarbeiter aufgebaut, der das Unternehmen 2012 übernommen hat und sie mit dem bestehenden Team erfolgreich weiterführt. Ich war jahrelang als „Vollgaschef“ unterwegs. Ich habe nicht einmal mehr die Vögel zwitschern gehört. Es war harte Arbeit dem „Herzenschef“ das Feld zu überlassen und allen Sinnen wieder Gehör zu verschaffen. Im Unternehmen ist in den letzten Jahren Herzenswärme entstanden, jeder hat sich trotz mitunter harter Arbeit verstanden und wertgeschätzt gefühlt.


Irene Wagner ist Eigentümerin der psm prothech GMBH & Co.KG mit Sitz im bayerischen Marktschellenberg und einer Niederlassung in Ungarn mit mehr als insgesamt 200 MitarbeiterInnen. Sie pflegt einen sehr offenen Führungsstil, setzt auf Spielräume für die Mitarbeiter, aber auch auf absolute Genauigkeit in der Fertigung der Kunststoffspritz- und Stanzteile z.B. für die Automobilindustrie. Mit 10 Punkten zur Wertschätzung arbeitet sie genauso wie mit optimierten Systemen und dem Blick aller auf das Ganze und die zu erreichenden Ziele. Bei all der Technik im Betrieb steht der Mensch im Blickpunkt: Work-Life-Balance, soziale Verantwortung, Aus- und Weiterbildung und gutes Arbeitsklima.

„Das eigene Unternehmen ist das I-Tüpfelchen. Die Automobilindustrie ist von hohem Wettbewerb geprägt, aber auch sehr von Emotion. Autos werden nicht über die Technik verkauft, sondern im Wesentlichen über die emotionale Ansprache der Kunden. Fair zum Personal zu sein ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Leistung am Arbeitsplatz erfordert Wohlfühlen und das sehe ich durchaus aus einer ökonomischen Perspektive. Ich habe das Unternehmen mit bestehendem Personal übernommen. Ich hatte Mitarbeiter, die ich nach meiner Übernahme in mein Büro gebeten habe, die waren schon 15 Jahre im Betrieb, aber noch nie im Chefbüro. Je mehr Spaß man hat und je mehr man sich einbringen kann, desto schneller gehen einem die Dinge von der Hand. Bei uns ist die gesamte Führungsriege sehr aufmerksam gegenüber Empfindungen der Mitarbeiter und der Gesamtstimmung im Betrieb.“
(http://www.radiofabrik.at/programm0/sendungenvona-z/fair-play.html)

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Zuletzt aktualisiert: 14. Dez, 10:43

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