Dienstag, 5. März 2013

Work-Life-Balance-Arbeitgebermarke

Bisher haben wir so getan, als ob Emotionen zeigen und Wirtschaften nichts miteinander zu tun haben. „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“ war die Devise. Knallhart darwinistisch den anderen über den Tisch ziehen galt als salonfähig und nachahmenswert. Gefühle im Geschäftsleben hatten den Nimbus von (zu) soft, weich und unerfolgreich.

Interessanterweise werden Emotionen und Kunden seit langer Zeit in enge Verbindung gesetzt. Dem schwedischen Markenexperten Thomas Gad zur Folge müssen Marken die Menschen berühren. Die emotionale Beziehung zum Kunden ist der Schlüssel zum geschäftlichen Erfolg. Warum hat es so lange gedauert bis man auf die Idee gekommen ist, auch zu den Mitarbeitern in strategische emotionale Beziehung zu treten? Offensichtlich war man der Ansicht, dass gutes Personal einfach dankbar ist, in einem Unternehmen sein zu dürfen. Wenn man sich vor Augen hält, dass man in den 1980er Jahren in gängiger Praxis das Personal als Kostenfaktor auf zwei Beinen bezeichnet hat, verwundert das lange Mauerblümchendasein von Employer Branding nicht. Erst 2006 wurde der Begriff im deutschsprachigen Raum eingeführt, in den USA 10 Jahre zuvor. Warum sollten Werbesprüche ala „Amore, motore Agip….“ nicht auch für die Mitarbeiterfindung und –bindung funktionieren. Strategisch durchdachter Aufbau einer Arbeitgebermarke, aufgebaut auf den Grundwerten des Unternehmens, ohne zu flunkern. Die Einbeziehung des Themas Work-Life-Balance ins Employer Branding ist völliges Neuland, ist aber ein naheliegender Zukunftsschritt im Aufbau einer reflektierten Arbeitgebermarke.

Work-Life-Balance ist sowohl eine Bezeichnung persönlicher Balancezustände einzelner Menschen, als auch ein gesamtes Unternehmenskonzept. Es umfasst den Mix aus starker Persönlichkeitseinbringung, einem unterstützungsfähigen Führungsverhalten mit fachlichen, sozialen und organisatorischen Fähigkeiten und auf diese beiden Komponenten abgestimmte betriebliche Rahmenbedingungen. Organisations- und Mitarbeiterentwicklung treffen sich auf einer Ebene. Verantwortungs- und Vertrauenskultur entwickeln Leistungsfähigkeit und Motivation von innen heraus als besondere Kraft im Unternehmen. Die Achtsamkeit auf eine bessere Ausgewogenheit von Arbeit, sozialen Beziehungen, Zeit für sich, Gesundheit und Sinn führt dazu, dass Systeme des Könnens und des Wollens entstehen.

Man sollte sich folgende mehrgliedrige Frage stellen:

Wie bringe ich die besten Leute für meine Ziele ins Unternehmen, mit meiner Art und wie fördere ich dann nachhaltig deren Karriere und baue darauf meinen Erfolg auf und wie mache ich das publik?


Ich habe Work-Life-Balance-Employer Branding nun in mein Dienstleistungsprogramm aufgenommen. Wirkung von Work-Life-Balance-Faktoren wie Selbstwert, Sinn, Innovationskraft, Kreativität und hohe Realisierungsgrade fließen in die Arbeitgebermarke ein. Sie erzeugen darüber hinaus einen Katalog an Zielvorgaben für eine aufblühende Kultur im Unternehmen, eine Basis für ein geändertes Leitbild im Sinne eines Work-Life-Balance-Betriebs und Vertrauen bei den Menschen, dass man es gut mit ihnen meint. Alles Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg von morgen.

Arbeitgebermarken sind heute noch viel zu wenig ausgeführt, die Arbeitgeber unterscheiden sich heute sehr wenig, das kann man ändern.
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